Endlich Urlaub! Und damit endlich mal wieder Zeit, in die Heimat zu fahren und meine Kumpels zu wiederzusehen. Natürlich darf ein Besuch – nein diesmal sogar zwei – bei dem besten Kumpel der Welt und gleichzeitig Namensgeber dieses Blogs nicht fehlen. Nachdem wir uns beide den Freunden des PnP-Rollenspiels zugewandt haben, probieren wir gemeinsam verschiedene Systeme aus. „Star Wars: Am Rande des Imperiums“ hat uns ja schon ziemlich viel Freude bereitet (und wird eventuell morgen nochmal gespielt) und auch „Das Lied von Eis und Feuer“ schwebt auf unserem Radar. Nach einem anstrengenden Tag sehnten wir uns aber nach einem kurzen, einfachen Abenteuer. . Also holte ich meinen DSA-Schnellstarter inklusive meinem Abenteuer vom Gratisrollenspieltag hervor, das Stephan noch nicht kannte. Mit Katja fehlte auch erstmal die Dritte in unserem Bunde, sodass wir das Kurzabenteuer erstmal mit einem einsamen Waldelf begannen in der Hoffnung, dass er irgendwann im Abenteuerverlauf auf einen Begleiter beziehungsweise eine Begleiterin stoßen würde… Wer den Bericht vom Gratisrollenspieltag-Abenteuer oder das originale Abenteuer „Die Kinder und der Turm“ schon kennt, erinnert sich vielleicht an die Handlung: Vor Wölfen fliehend, wird ein verwüstetes Dorf gefunden. Der letzte Überlebende schickt den/die Helden zur Rettung der von einem bösen Zauberer samt Räuberbande entführten Kinderschar zu einer besetzten Burgruine… Stephan wollte sich den zahlenmäßig deutlich in der Überzahl befindlichen Wölfen erst zum Kampf stellen, bevor ihm doch die Angst und das schlechte Wetter von der Idee abbrachten und er sich schnell in das verwüstete Dorf zurück zog. Auch den Überlebenden fand er schnell, und nach einer magischen Heilung mit anschließender Befragung musste er seiner heroischen Pflicht nachkommen, die Kinder zu retten. Als naturkundlich hochgebildeter Elf war es für ihn natürlich nicht schwierig, den Spuren der Entführer bis hin zur renovierten Burgruine zu folgen. Ich war sehr gespannt, wie er denn allein gegen die verschanzte Übermacht (ein halbes Dutzend Räuber plus den superbösen, supermächtigen Zauberer) vorgehen wollen würde. Wie Rambo im Alleingang durchs Haupttor? Oder still und leise die Gegner umschleichen, so wie beim letzten Mal? Hier die altbekannte, höchst liebevoll gezeichnete und zweifelsohne künstlerisch wertvolle Übersichtskarte ;-) Die Lösung war dann so einfach wie spektakulär: Sich auf sein göttliches Würfelglück verlassend, versuchte er die Wachen von der Mauer zu schießen… Der erste Schuss verfehlte und schlug krachend gegen die Zinnen. Doch dann gleich zweimal kritische Treffer und zwei Wachen weniger! Gegen den höchsten Schwierigkeitsgrad gewürfelt! Es ist unglaublich was dieser Junge für Traumergebnisse erwürfelt… Als die ersten Wachen dann weg waren, schlich er sich an der Mauer entlang zum Seiteneingang, schlüpfte durch die geknackte Tür und betäubte die Wache vor dem zum Kindergefängnis umfunktionierten Holzverschlag. Kinder geschnappt und still und leise damit abgehauen. Dann die jungfräuliche und selbstverständlich volljährige Dorfschönheit als Quest-Belohnung vernascht und schon endete das Gratisrollenspieltagsabenteuer nach etwas mehr als einer halben Stunde Spielzeit. Prinzipiell funktioniert so ein Rollenspiel auch mit nur zwei Personen scheinbar ganz gut, allerdings habe ich das Gefühl dass die Spielzeit dann recht kurz wird, da die soziale Interaktion zwischen den Gruppenmitgliedern fehlt. Doch noch ist das heutige Abenteuer nicht beendet, denn wir hatten noch Zeit und außerdem Lust, die Geschichte fortzuführen. Außerdem kam endlich der zweite Charakter ins Spiel. Diesmal folgten wir der Beispielgeschichte des DAS-Schnellstarters: Stephans Elf ging in die nächste Kneipe, um seinen Erfolg zu feiern. Misstrauisch von der örtlichen bäuerlichen Bevölkerung beäugt, lernte er einen zwergischen Krieger kennen, trank mit ihm ein Bierchen und wurde dann vom sichtbar verprügelten Wirt angesprochen, ob sie nicht einen kleinen Auftrag erfüllen möchten gegen ein paar Gratisbiere. Denn wieder mal haben ein paar Räuber ein hübsches Mädchen entführt, und da es auch noch die Tochter vom Wirt war, kam die Heldengruppe nicht umhin auch diesen Auftrag anzunehmen. Im Wald folgten sie den Spuren mit allerlei geglückten Naturkunde- und Wahrnehmungsproben, bevor das Räuberpack samt Zauberer und Wirtstochter auf einer Lichtung entdeckt gefunden wurde. Am Waldrand wurde nun die Kampftaktik ausgeknobelt: Der Elf sollte erst mit seinem Bogen versuchen, den gegnerischen Bogenschützen auszuschalten. Währenddessen sollte der Zwerg versuchen, den am nächsten stehenden Zauberer zu überrumpeln und mit seiner riesigen Axt bekannt zu machen ;-) Da die Kämpfe im DAS-Schnellstarter reihum ablaufen und jede Figur zwei Aktionen hat, schoss Stephan’s Elf zuerst auf den gegnerischen Bogenschützen. Mit seinem Würfelglück waren es wieder mal zwei kritische Treffer, und schon war die größte Bedrohung beseitigt. Der Zwerg stürmte dann auf den Zauberer zu, verschätzte sich aber bei der Bewegungsreichweite und bliebt aktionslos direkt vor ihm stehen – dieser reagierte mit einem Feuerzauber, der erst die Axt, dann den Bart und schließlich den ganzen Zwerg in Brand steckte ;-) Dann folgte die Aktionsphase der restlichen Räuber, die den brennenden Zwerg umstellten und munter auf ihn eindroschen, bis seine Lebenspunkte auf 0 gesunken waren. Währenddessen machte sich der Elf mit einem Zauber erfolgreich unsichtbar und schoss reihenweise mit erfolgreichen Würfen Pfeile in die Räuberbande, bis am Ende nur noch der Räuberhauptmann übrig blieb, der sich geistesgegenwärtig hinter der Wirtstochter versteckte. Es folgte eine längere ausgespielte Szene, in der um das Wohl und Wehe der Geisel verhandelt wurde. Letztendlich durfte der Räuber mit all den Gegenständen und Goldstücken seiner Kameraden abziehen, während der Elf die unversehrte Wirtstochter bekam. Die brachte er dann dem glücklichen Vater zurück und – soviel Kitsch muss sein – heiratete sie und machte ganz viele Kinder :-D
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