Superman: Sohn von Kal-El #2 Die Rückkehr von Lex Luthor – Papas Fußstapfen sind ziemlich groß...

Diese typischen popkulturellen Skandälchen und Aufregerthemen folgen dem üblichen Schema: Erst großes Blablabla in den einschlägigen Nerd-Foren & -Gruppen, dazu ein Möchtegern-Shitstorm auf Twitter, und sehr bald – spätestens wenn der Nachfolgeband erscheint – ist dann alles wieder vergessen und die nächste sprichwörtliche Sau wird durchs Dorf getrieben. So geschehen bei der neuen Superman-Reihe „Sohn von Kal-El“ (Link), bei dem Jon Kents politisches Engagement und dann auch noch seine neu entdeckte Bisexualität für verzweifeltes Brüllheulen aus der konservativen und „Ich will keine Politik in meinem Eskapismus“-Ecke der Comicszene sorgten.
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Kurztest: Wolverine: Patch: Dschungelfieber

Logan a.k.a. Wolverine gehört ja zu den beliebtesten Antihelden im Marvel-Kosmos, auch weil es eine ganze Reihe sehr guter Comics (Link) rund um den selbstheilenden Mutanten gibt. Aber wo Licht ist, da ist auch Schatten, beispielsweise bei „Wolverine: Patch: Dschungelfieber“ :-( Wolverine tauscht die Kälte der kanadischen Wälder gegen die Hitze des Dschungels. Und Hitze ist hier fast schon doppeldeutig gemeint, denn neben der tropischen Hitze muss der nun den Decknamen Patch (inklusive cooler Augenklappe) tragende Logan auch mit der Hitze des Gefechts klarkommen.
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Von Mäusen und Menschen – Lasst euch nicht abschrecken!

Der „Splitter Verlag“ ist ja vor allem dafür bekannt, dass er hierzulande beste franko-belgische Phantastik publiziert – An dieser Stelle kämen jetzt sonst immer Beispiellinks, aber das wären so viele, das würde die Artikellänge verdreifachen ;-) Manchmal aber widmen sich die sympathischen BielefelderInnen der Hochkultur, denn immer wieder werden auch großartige Literaturklassiker in Comicform eingedeutscht, zuletzt etwa der irritierende „Bartleby, der Schreiber“ (Link) und der aufrührerische „Die Zeit der Wilden“ (Link).
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Kurztest: Die Chroniken von Roncesvalles #1 Die Legende von Roland

Einer unserer beiden Themenvorschläge beim diesjährigen RPG'n'more-Podwichteln (Link) war ja „Propaganda“ (Link, ca. Minute 73). Und diese gibt es natürlich immer schon im (pop-)kulturellen Bereich, beispielsweise ganz historisch mit dem „Rolandslied“, welches den fehlgeschlagenen Sarazenenfeldzug von Karl dem Großen über 4002 zehnsilbige Verse in 291 Strophen zu einem epischen Vorab-Kreuzzug umgedeutet wurde.
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Die Totenkopfrepublik – Karibische Basisdemokratie

Ich erwähne ja zu jeder passenden und unpassenden Gelegenheit (z.B. etwa letztes Jahr im Podwichteln (Link)), dass ich Piraten für maximal uncool halte. Vermutlich, weil ihre anarchisch-kriminelle Lebensweise in Jugend- & Schundromanen sowie Abenteuer-Comics (z.B. „Jim Hawkings“, basierend auf „Die Schatzinsel“ (Link)) ziemlich glorifiziert wird und ich dafür einfach zu rechtschaffend bin ;-) Oder weil mir die Epoche nicht zusagt, immerhin sind Raumschiffe ja viel spannender als Segelschiffe...
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Kurztest: Die Gruftis

Ich hatte heute einen bescheidenen Tag: Arbeit nervt, Familie krank, Hobby kackt ab – Ich war echt bedient :-( Und dann liegt da noch ein 240 Seiten dicker Comic auf dem unendlich hohen Stapel ungelesener Bücher, auch noch ein Comic-Kinderbuch über gemobbte Grufti-Außenseiter, das klingt ja nach Spaß... Ein Glück, dass ich mir einen Ruck gegeben habe, denn „Die Gruftis“ von der Autorin & Zeichnerin Léa Mazé bietet einen interessanten & stilsicheren Jugenddetektiv-Krimi – Also hab ich am Ende doch noch gute Laune :-) Die Zwillinge Celine & Colin haben es nicht leicht, denn da ihre überforderten Eltern einen selbstständigen Leichenbestatterbetrieb nebst Friedhof führen, werden sie als Spooky & Grufti gemobbt.
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Kurztest: Die 5 Reiche #8 Toter als tot

Die Fantasy-Comicreihe „Die 5 Reiche“, in welcher sich anthropomorphe Tiere in bester „Game of Thrones“-Manier gegenseitig hintergehen, war für mich im ersten Zyklus ja ein Musterbeispiel für vielschichtiges Geschichtenerzählen mit ambivalenten Figuren. Der zweite Zyklus konnte da zu Beginn nicht mithalten, denn „Die Stunde des Geschenks“ (Link) war ein sehr lahmer Auftakt mit eher mittelmäßig erfolgreichem Worldbuilding. Macht der 2. Band des 2.
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Kurztest: Psycho Investigator #2 Das Erbe des Hundertjährigen

Tief in die Psyche eines Serienmörders hinabsteigen ist harte Arbeite – Zumindest laut meiner Podcast-Partnerin Dr. Elea Brandt (Link), welche das tatsächlich beruflich macht. In der zweiteiligen Comic-Reihe „Psycho Investigator“ sieht das dagegen ziemlich einfach aus, denn mittels Hypnose & Mnemonik löst der Protagonist Dr. Simon Radius jeden Fall. Nach seinem Racheakt im Auftaktband „Die Genese“ (Link) ist er aber nun selbst ins Visier der Gesetzeshüter geraten... Zwar hat er immer noch Verbündete in den Reihen der Polizei, aber seinen Job als Gerichtsgutachter ist er trotzdem los.
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Kurztest: Sechzigmal Frühling im Winter

Ich bin jetzt 36 Jahre alt und hab damit für meinen Geburtenjahrgang die Hälfte meines statistisch durchschnittlichen Lebens gelebt. Ziemlich frustrierend, wenn man sich gefangen fühlt im ewigen Hamsterrad aus ödem Job und den immer gleichen Gesichtern um sich herum... Und wenn ich schon so jammere, was soll da erst die Protagonistin Josy sagen, die all dies mit ihren 60 Jahren nochmal vielfach schlimmer und vielfach näher am Tod erlebt? Und kann nach diesem persönlichen Winter noch ein Frühling folgen? Josy feiert ihren 60. Geburtstag. Ganz klassisch im Kreis der Familie, mit zwei halbwegs gut geratenen, nur etwas egoistischen Kindern nebst süßen Enkelkindern sowie einem Ehemann, der nun schon seit 35 Jahren an Josys Seite steht.
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