Red Scare - Die Rote Angst, oder: Wie Peggy fliegen lernte – Sympathische Geschichte mit unsympathischer Protagonistin

Es ist ja immer wieder ein Running Gag im Podcast, dass ich in meiner Ossi-Kindheit nichts hatte, vor allem keine Disney-Filme. Was vermutlich rückblickend gar nicht mal schlecht ist, da die Geschichte der jungen Algonkin-Prinzessin Pocahontas für mich daher nie durch einen kitschigen Zeichentrickfilm verklärt wurde. Der „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), der ja ebenfalls nicht im Verdacht steht irgendwelchen geschichtsrevisionistischen Kitsch zu produzieren, hat daher nun eine „erwachsene“ Variante der (freundlich formuliert) ausgeschmückten Abenteuergeschichte von John Smith veröffentlicht. Szeneriert und gezeichnet von Patrick Prugne, der sich mit Werken wie „Irokesen“ ja auf historische (Indigenen-)Comics spezialisiert hat, erwartet Genre-Fans hier eine langsam erzählte, aber bildgewaltige Umsetzung einer der wichtigsten amerikanischen Geschichtsmythen.
Gestern war, und ich glaube ich spreche da für die absolute Mehrheit aller BuCon-Anwesenden, wohl der größte und beste „Buchmesse Convent“ (Link) aller Zeiten. Also logisch, dass ich auch den größten und besten PEN&P aller Zeiten verliehen habe ;-) Naja, zumindest zur Hälfte, denn während sich gestern Kreative in den BuCon-Kategorien Roman, Anthologie, Hörbuch & Comic über die Stimmen des Publikums – also von EUCH – und damit die „Stephans“ in Gold, Silber, Bronze & Kristall freuen durften, stehen die DreieichCon-Kategorien (also Rollen- & Brettspiele) noch an. Aber die sind ja eh Zukunftsmusik, denn erst einmal muss Ende der kommenden Woche die Vorrunde starten, bevor sie letztlich am DreieichCon-Sonntag (19.11.) verliehen werden. Aber blicken wir erst einmal auf gestern zurück...
Okay, handeln wie die üblichen Eingangsworte rasch ab: Jeff Lemire schreibt viele Comics, davon ist ein Großteil wirklich gut. Das „Black Hammer“-Multiversum ist dabei der kreative Leuchtturm seines Schaffens, aber manchmal gehen die kreativen Gäule doch soweit mit ihm durch, dass man nicht weiß, ob das jetzt alles im Desaster endet oder als Meisterwerk. So geschehen beispielsweise beim Vorgängerband „Reborn #2“, bei dem sich meine Gedanken irgendwann so gedreht haben, dass ich nur noch verwirrt zurückgelassen werden musste ;-) Aber ich äußerte in der Rezension ja auch die Hoffnung, dass mit dem dritten Band alles klarer werden würde. Aber wird es das wirklich?