Terra Prohibita #1 Patient Null – Was zum Teufel hab ich da gelesen?

Der „Splitter Verlag“ ist genremäßig ja unglaublich divers aufgestellt und beweist dabei auch immer wieder ein sehr glückliches Händchen bei der Comic-Auswahl – Von gefühlvollen Liebesgeschichten über antikapitalistische Kindercomics bis hin zu intellektueller Science-Fiction ist da Monat für Monat viel Qualitätsware dabei :-D Aber eh das hier jetzt zu einer Werbeveranstaltung wird: Es gibt ein Genre, da enttäuschen mich die sympathischen Bielefelder in unschöner Regelmäßigkeit: Steampunk! Und ja, jetzt kommen die ganzen Blogger (bewusst nicht gegendert) und berichten voller Freude von den großen Brüsten der „Lady Mechanika“, aber so wirklich prima war das jetzt echt nicht... Darum setze ich nun meine ganze Genre-Hoffnung in „Terra Prohibita“, denn der Autor Denis-Pierre Filippi hat ja schon mit seiner „Colony“-Reihe bewiesen, dass er zwar anspruchslose, aber sehr unterhaltsame Genre-Kost produzieren kann. 

 

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7 Detektive #7 Der Detektiv und der Tod – Kein Krimi, sondern ein Metakommentar!

Die „7 Detektive“-Anthologiereihe von Herik Hanna, in der er mit wechselnden Kreativpartnern jeweils unterschiedliche Krimi-Untergenres interpretierte, hat bei mir ja mit jedem neuen Band immer wieder das Gefühl der Überraschung ausgelöst. Ich war überrascht, wie die gesamte Comic-Szene den öden Auftaktband feiern konnte und wie stark die sich Reihe danach aber steigerte. Und ich war noch mehr überrascht, als sich in den letzten Einzelbänden langsam eine zusammenhängende Geschichte herauskristallisierte. Und ich war selbstverständlich immer wieder überrascht, wie interessant Hanna den mitunter sehr offensichtlichen Krimi-Vorbildern mit seinen Comics eine „Frischzellenkur“ verpasste. Tja, und nun bin ich gespannt, ob dieser Abschlussband denn nun auch (gerade nach dem etwas verstörenden 6. Band) würdevoll und befriedigend sein würde... 

 

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Kurztest: Sweet Tooth: Die Rückkehr

Die Netflix-Serie „Sweet Tooth“, basierend auf den Comics des genialen Autors & Zeichners Jeff Lemire, gehörte für mich zu den bisherigen Streaming-Highlights des Jahres. Wie schön, dass es zeitlich fast parallel auch ein neues Comic-SpinOff gibt, welches die eigentlich 2013 abgeschlossene Reihe fortsetzt. Aber ist dieses SpinOff jetzt nur für die schnelle Mark gemacht, um im Zuge der Netflix-Adaption noch ein Bisschen mehr Euro/Dollar aus den „Sweet Tooth“-Fans herauszupressen? Die Ausgangslage des SpinOffs wirkt schon mal sehr vertraut: Die Menschheit wird durch ein Virus dezimiert, die Tier-Mensch-Mischwesen sollen daran die Schuld tragen.
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Kurztest: Dschingis-Khan

Die Geschichte von Dschingis Khan, dem wohl berühmtesten und auch gefürchtetsten mongolischen Herrscher aller Zeiten, ist nach heutiger Quellenlage gar nicht mal mehr so mysteriös, wie man immer glaubt.
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Die Zeit der Wilden – Fast jede(r) ist ein Rädchen im kapitalistischen System

Ich will jetzt nicht wieder damit anfangen, dass der „Splitter Verlag“ sein Selbstverständnis „Comics für Erwachsene“ konsequent umsetzt, das hab ich letztens erst gemacht. Aber ich glaube schon, dass es in Deutschland nur wenige „große“ Comic-Verlage gibt, die solch schwere, erdrückende, kapitalismuskritische Geschichten publizieren wie beispielsweise „Die Zeit der Wilden“ – Einer Comic-Adaption von Thomas Gunzigs leider nicht in Deutschland erhältlichen Werk „Das Survivalhandbuch für Unfähige“.
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Kurztest: Ghost Kid

Die Arbeitswelt ist in einem ständigen Wandel. Heutzutage ersetzen Roboter die FließbandarbeiterInnen und Computer-Algorythmen arbeiten effizienter als jeder Mensch. Dieser Wandel ist nicht neu, beispielsweise wurden vor knapp 150 Jahren die Cowboys durch den Stacheldraht ersetzt. Und damit ging dann auch langsam der „klassische“ Wilde Westen vorbei – Das muss in „Ghost Kid“ auch der alte Cowboy Ambrosius Morgan einsehen, der in diesem Spätwestern (einem Unter-Genre, welches besonders pessimistisch auf das Ende dieser Äre blickt) zu einem letzten Abenteuer aufbricht... Ambrosius „Old Spur“ Morgan ist ein in die Jahre gekommener Cowboy der ganz alten Schule, der sich mit dem Niedergang seines Berufsstandes noch nicht richtig abfinden konnte.
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Kurztest: New York Cannibals

Zu Beginn muss ich natürlich erstmal den Boomer raushängen lassen: Heute ist Reformationstag, sonst nichts :-P Aber da der Rest der Welt das natürlich vergessen und lieber Halloween feiert, schließe ich mich mal dem Gruppenzwang an und rezensiere einen ganz besonders gruseligen Comic: „New York Cannibals“ vom Kreativ-Duo Charyn (Szenario und Boucq (Zeichnungen), einem Noir-Thriller mit Horror-Anleihen und dezentem Urban-Fantasy-Einschlag. New York im Jahr 1990 war damals wesentlich abgeranzter als heutzutage, aber die junge Polizistin Azami kann sich (auch dank ihrer beachtlichen Bodybuilder-Statur) doch sehr gut im Problemviertel Washington Heights durchsetzen.
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Kurztest: Black Magick #3 Der Aufstieg I

Es gibt Comics, die hat man nach wenigen Tagen schon wieder vergessen. Und dann gibt es Comics, an die man sich auch nach vielen Jahren wieder sofort erinnert. „Black Magick“ ist so eine Reihe, bei der ich auch drei Jahre nach dem letzten Band (Link) wie aus der Pistole geschossen rufen kann „Ja, sehr geile Zeichnungen, aber etwas gemächliche Urban Fantasy!“ :-) Nun kommt nach viel zu langer Zeit also der 3. Band und ich war natürlich gespannt, ob sich „Der Aufstieg I“ von den beiden „Das Erwachen“-Vorgängerbänden abheben würde... Was ist bis jetzt passiert?
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Kurztest: Crusaders #1 Die stählerne Brücke

Christophe Bec ist aus der französischen Comic-SciFi nicht wegzudenken, bereichert er das Genre doch immer wieder mit einer großen Portion Mystery – Manche Menschen würden hier vielleicht sogar von Esoterik sprechen, andere stellen das dagegen als ein die Intelligenz herausforderndes Qualitätsmerkmal heraus ;-) Ich würde mich zwar persönlich eher zu ersterer Gruppe zählen, aber das soll meine Neugier auf die neue Reihe „Crusaders“ nicht schmälern... Die Erde ist mal wieder kaputt, da konnte auch die (nach heutigem Stand) Ampel-Koalition nicht mehr viel ausrichten :-( Aber auf dem Jupiter-Mond Titan gibt es noch eine Menge Ressourcen, sodass sich die KolonistInnen dort eine dystopische, für die meisten entbehrungsreiche Zukunft aufgebaut haben – Aber
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Der Vampir von Düsseldorf – Schockierend und problematisch

Erst gestern habe ich „Der Buddha von Berlin“ (Link) besprochen, in dem es um den Kriminalpionier Ernst Gennat ging. Und, zumindest ganz am Rande, geht um ihn auch in der heutigen Rezension: Denn im Fall „Der Vampir von Düsseldorf“, ebenfalls bei „Kult Comics“ erschienen, hat er damals ziemlich erfolglos ermittelt. Und das ist nicht der einzige traurige Aspekt dieses Comics... Peter Kürten war ein unscheinbarer Mann.
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