Batman vs. Aliens – Überraschend gutes Crossover mit viel Action und etwas Horror

Der dunkle Ritter musste sich in seiner langen Karriere als Verbrechensbekämpfer ja schon mit so einigen sonderbaren Gegner herumschlagen. Der vorliegende, mit 364 Seiten enorm umfangreiche Sammelband lässt ihn gleich dreimal gegen die vielleicht gefährlichsten Wesen im Universum antreten: Xenomorph-Aliens! Und nicht nur gegen die, denn wo Aliens Angst und Schrecken verbreiten, sind die Predators nicht weit... In der ersten Geschichte verschlägt es Batman in den tiefsten Dschungel Mittelamerikas. Eigentlich will er dort nur einen verschollenen Geologen finden, der für Wayne Enterprise nach Kupferadern suchen sollte. Doch dann läuft er einer geheimen US-Spezialeinheit in die Arme, mit der er sich notgedrungen gegen die Aliens verbünden muss... Die älteste Geschichte des Sammelbandes (das Alter ist gut erkennbar an dem „alten“ Batman-Design mit Riesenohren) lehnt sich sehr deutlich an den ersten „Predator“-Film an, nur dass es hier halt „Batman vs.
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Katanga #1 Diamanten – Game of Kongo

Zu den unrühmlichen Kapiteln der europäischen Geschichte gehört zweifelsohne die Kolonisierung der restlichen Welt. Aber alles hat einmal ein Ende; und so wurden nach und nach viele Kolonien – mal nach politischen, mal nach militärischen Unruhen – unabhängig. So auch die Republik Kongo, die sich 1960 nach 80 Jahren der Unterdrückung von Belgien lossagte und sogleich in einen blutigen Bürgerkrieg rutschte. Vor diesem geschichtsträchtigen Hintergrund erzählt die Graphic Novel-Reihe „Katanga“, einer Mischung aus brutalem Kriegscomic und intelligentem Politik-Thriller, die Geschichte von gestohlenen Diamanten und Söldnern, die auf der Suche nach sich selbst sind... Auch wenn es natürlich wesentlich komplexer war, kann man den Bürgerkrieg in wenigen Worten zusammenfassen: Die reiche Provinz Katanga, welche von der belgischen Diamantenminengesellschaft in Form von Geld und damit Söldnern unterstützt wird, rebelliert gegen den Rest des gerade erst unabhängig gewordenen Landes.
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Kurztest: KILL or be KILLED #2

Zu den wohl inhaltlich schwierigsten und diskussionswürdigsten Comics, die ich in meiner „Rezensentenkarriere“ bisher lesen durfte, gehört zweifelsohne das Selbstjustiz-Drama „KILL or be KILLED“ (Link) rund um die Erlebnisse eines depressiven Massenmörders. Der preisgekrönte Starautor Ed Brubaker erschuf für diese ungemein atmosphärisch erzählte Serie jedoch einen so ambivalent und glaubwürdig charakterisierten Protagonisten, dass ich vom ersten Sammelband einfach nur begeistert war. Nun erschien der zweite Band und ich war natürlich gespannt, wie weit die Geschichte an der Eskalationsspirale drehen würde. Eine kleine Rekapitulation des ersten Sammelbandes: Der depressive Student Dylan ist ein echter Versager.
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München 1945: Geständnisse – Ab jetzt geht’s bergab

Pünktlich zum Erlanger Comic Salon (ein Bericht dazu, genauso wie ein Interview mit der „München 1945“-Autorin Sabrina „Iru“ Schmatz, findet Ihr in unserem Podcast (Link)) erschien der nicht nur von mir schon lang erwartete vierte Band der mehrfach preisgekrönten Nachkriegs-Lovestory „München 1945“ rund um die emotionalen und sozialen Irrungen und Wirrungen der bildschönen Münchnerin Konstanze und des US-Sanitäters Daniel. Wie viele andere Fans war ich besonders gespannt, ob die Liebesgeschichte im vierten Band voranschreiten würde oder ob sich die Autorin noch weiter mit der Szenario-Etablierung befassen würde... Spätestens im dritten Band „Zweifel“ (Link) musste Konstanze feststellen, dass nicht jeder US-Soldat so ein vorbildlicher Gentleman wie Daniel ist. Denn wo Daniel es mit Freundlichkeit und Tugendhaftigkeit versucht, wählen zwei seiner Kameraden den einfacheren Weg über Zwang...
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Kurztest: Androiden #3 Invasion

Mit seiner Miniserie „Androiden“ hatte der renommierte „Splitter Verlag“ eine bisher herausragende SciFi-Reihe im Programm: Vier für sich stehende, abgeschlossene Geschichten rund um die Androiden-Thematik, die von ihren Autoren ganz unterschiedlich interpretiert wurden. War der erste Band „Wiederauferstehung“ (Link) noch ein klassischer SciFi-Verschwörungskrimi, ging der zweite Band „Glücklich wie Odysseus“ (Link) in Richtung philosophische Post-Apokalypse.
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Die Ausgestoßenen von Orion #2 – Hätte, hätte, ...

Dem auf der französischen SciFi-Geschichte „La Croix des décastés“ basierenden Comic „Die Ausgestoßenen von Orion“ (Link) bescheinigte ich zu Beginn dieses Jahres, dass er irgendwie aus der Zeit gefallen schien. Dank seinem pulpigen Grundton und den ziemlich oldschooligen Zeichnungen konnte ich mir aber doch gut vorstellen, dass der als Prolog fungierende Auftaktband der zweiteiligen Miniserie seine Fans finden würde. Nun ist der Abschlussband erschienen und ich war gespannt, ob die Geschichte qualitativ noch eine Schippe drauflegen kann... Kleine Rekapitulation des ersten Bandes: Die einstmals blühende Weltraumkolonie Orion-XB12557 ist zurück auf ein antikes Technologieniveau gesunken.
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Kurztest: Oblivion Song #1

Robert Kirkman, legendärer Schöpfer der ungemein populären Zombie-Apokalypse-Reihe „The Walking Dead“, hat wieder mal ein neues Projekt gestartet. „Oblivion Song“ wurde von Fans und Kritikern mit Lob überschüttet – Naja, wenn alle loben, dann werde ich immer misstrauisch, also war ich natürlich sehr gespannt, ob die halb post-apokalyptische, halb dystopisch-futuristische Comic-Serie wirklich so gut ist :-) 10 Jahre ist es her, dass 300.000 Einwohner der US-Metropole Philadelphia urplötzlich verschwanden. Aber sie waren nicht tot, sondern landeten in der Paralleldimension Oblivion. In dieser ist Philadelphia kaum mehr als eine von riesigen Sporenpilzen überwucherte und von zahllosen Gruselmonstern bevölkerte Ruinenstadt.
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Kurztest: Defenders: Ohne Skrupel

Wenn Solo-Superhelden aufeinander treffen, um sich im Team gegen eine große Bedrohung zu stellen, dann kann das durchaus auch mal schiefgehen, etwa wenn sich eine Figur in den narrativen Mittelpunkt stellt oder wenn noch gar kein ausreichendes erzählerisches Fundament gebaut wurde, auf dem das neue Team aufbauen kann. Der Comic-Gigant MARVEL hat das bisher aber immer gut hinbekommen, und zwar nicht nur ganz aktuell beim gelungenen „Infinity War“, sondern auch mit „The Defenders“. Basierend auf der Netflix-Serie hat die Comic-Legende Brian Michael Bendis nun eine zehnteilige Comic-Reihe geschrieben, deren erste fünf Ausgaben im gelungenen Sammelband „Ohne Skrupel“ veröffentlicht wurden.
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Kurztest: Marshal Bass #1 Black & White

Zu den beständigsten Genres im Comic-Bereich zählen eindeutig die Western. Immer wieder bringen die verschiedensten Verlage eine weitere mehr oder minder innovative WildWest-Story auf den Markt, so beispielsweise auch der renommierte „Splitter Verlag“. Nun erzählt deren jüngst erschienener „Marshal Bass“-Auftaktband eigentlich auch wieder eine der üblichen „Sheriff mischt Räuberbande auf“-Geschichten – Aber mit dem Unterschied, dass der Protagonist der erste schwarze Gesetzeshüter jenseits des Mississippi ist. Der WildWest-Held Bass Reeves (Link) verkörperte auf seine Art den amerikanischen Traum: Ihm gelang der Aufstieg vom Arbeitssklaven zum ersten schwarzen Deputy U.S.
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