Die Adoption #2 La Garúa – Eine Enttäuschung mit Ansage

Keine andere Graphic Novel hat mich im letzten Jahr so sehr emotional berührt wie „Die Adoption #1 Qinaya“ (Link). Die Geschichte rund um die Adoption eines kleinen peruanischen Waisenkindes, das es schafft das Herz des grantigen Neu-Opas Gabriel zu erwärmen, war einfach ein großartiger Wohlfühl-Comic – Naja, bis kurz vor Schluss, als ein dramatischer Cliffhanger das großväterliche Idyll ins Wanken brachte und ordentlich auf die Tränendrüse drückte.
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Spynest: Adler – Gelungener Trilogie-Abschluss trotz kleinerer Schwächen

Mit alternativhistorischem Weltkriegs-Pulp kann man mich ja immer begeistern, sodass ich die beiden bisherigen Bände der „Spynest“-Trilogie (Link) überaus wohlwollend gelesen habe – Waren sie doch das ironisch-trashige Kontrastprogramm zu den ansonsten eher bitterernsten, mitunter auch zynischen WK2-Comic-Beststellern (“Die Eisendivisionen“ (Link) & „Die verlorene Armee“ (Link)) aus dem kleinen, aber feinen Augsburger Verlagshaus „Bunte Dimensionen“.
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Justice League of America #2 Der Fluch des Kingbutcher – Ist die Luft schon raus?

Die im Zuge des DC Rebirth-Relaunches wiedergeborene JLA besteht aus dem zusammengewürfelten Grüppchen The Ray, Vixen, The Atom (allerdings dessen Schüler Ryan Choi), Killer Frost, Black Canary sowie Lobo. Unter der Leitung von Batman sollen sie als „Superhelden zum Anfassen“ für Recht und Ordnung sorgen, allerdings sind sie zumeist eher mit ihren eigenen Problemen beschäftigt.
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Kurztest: Black Hammer #1 Vergessene Helden

Wenn sich Comic-Größen wie Mark Millar, Mike Mignola und James Robinson mit ihren Lob nur so überbieten und wenn die Szenekenner schon unumwunden Vergleiche mit dem heiligen Gral „Watchman“ ziehen... Dann, ja dann haben wir hier einen ziemlich gehypten Comic :-D Und wenn der Hype kommt, dann kommt bei mir die Skepsis – Zurecht? Der maskierte Boxer Abraham Slam, der liebesbedürftige Marsianer Barbalien, die fliegende Grundschülerin Golden Gail, die durchtriebene Hexe Madame Dragonfly, der Superwissenschaftler Col. Weird sowie sein treuer Roboterkumpan Talky Walky – Sie alle waren einmal namhafte Größen im goldenen Zeitalter der Superhelden. Doch mittlerweile sind sie nahezu vergessen, denn beim Kampf gegen den Antigott wurden sie in eine Paralleldimension geschleudert.
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Nach der Apokalypse – Gedruckter B-Movie mit post-apokalyptischen X-Men

Nachts laufen auf diversen TV-Spartensendern gerne mal zumeist ziemlich billig produzierte B-Movies, welche versuchen die Zuschauer weniger durch eine ausgefeilte Geschichte als vielmehr durch explizite Schauwerte in Form von sexy Frauen und überbordender Gewalt zu unterhalten.
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Aliens: Defiance #1 – Episodisch erzählter Weltraum-Horror

Das „Aliens“-Franchise hat zwar mit den letzten beiden Filmen ein wenig an Coolness eingebüßt, nichtsdestotrotz erfreuen sich die säurehaltigen Killermaschinen aus der dystopischen Zukunft ungeahnter Popularität – Auch im Comic-Sektor, wo mich zuletzt das Crossover „Predator vs. Judge Dredd vs. Aliens“ (Link) positiv überraschen konnte. Vom gleichen Verlag kommt nun der erste von zwei Sammelbänden zur erfolgreichen „Aliens: Defiance“-Heftreihe.
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Roma #5 Angst oder Illusion – Die allerletzte Chance

Es gab mal eine Zeit, da hielt ich die dreizehnteilige History-Fantasy-Mischung „Roma“ für die vielversprechendste ("Der Fluch“) und später sogar für die beste Graphic Novel-Reihe (“Siegen oder Sterben“) überhaupt. Beim dritten Band „Töter Cäsar“ hatte ich die rosarote Brille dann zwar schon abgesetzt, aber erst der vierte Band „Blut von meinem Blut“ war ein qualitativ so drastischer Reinfall, dass ich jegliche Hoffnung begraben hatte… 

Aber die Zeit heilt alle Wunden, denn nach einem dreiviertel Jahr wollte ich der Reihe mit dem frisch erschienenen 5. Band „Angst oder Illustion“ doch noch mal eine allerletzte Chance geben. Ob das so eine gute Idee war? Das Palladium, eine magische Statue als physische Manifestation göttlicher Rache, ist für die Römer zugleich Segen und Fluch. Die beiden Familien Leo und Aquilia sind durch eine über tausend Jahre zurückreichende Erbsünde dazu verpflichtet, dem Palladium zu dienen und durch allerlei Hin und Her schwere Schicksalsschläge zu erleiden... 

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Kurztest: Gilgamesch

Das Gilgamesch-Epos (Link) ist eine der ältesten überlieferten Dichtungen der Menschheitsgeschichte. Nun hat der Comic-Künstler Jens Harder, bekannt für seine Geschichtsepen „Alpha“ und „Beta“, sich des Themas angenommen und es im Stil assyrischer Tontafeln gezeichnet. Herausgekommen ist eine ebenso faszinierende wie auch sperrige Graphic Novel. Der Zweidrittel-Gott Gilgamesch ist der furchtlose und starke König von Uruk. Weil er seine Untertanen hart geknechtet hat, erschafft der Götterrat den Halbwilden Enkidu als seinen Widerpart. Mit Sex und Essen wird der Halbwilde nun domestiziert, damit er sich nun an Gilgameschs Seite in den Kampf gegen den Hüter des Zedernwaldes stürzen kann. Schließlich verbrüdern sie die beiden „Helden“ und erleben dabei allerlei Abenteuer, welche letztendlich den Götterrat erzürnen.
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Dr. Watson – Tiefschlag für Sherlock-Fans

Zum legendären Literatur-Detektiv Sherlock Holmes gibt es ja Unmengen an Geschichten, darunter auch in Form einer französischen Comic-Reihe. Im Original zweiteilig, bringt der renommierte „Splitter Verlag“ diese hierzulande unter seinem beliebten Label „Splitter Double“ als jeweils abgeschlossenen Sammelband heraus. Neben einem stets sehr gefälligen Inszenierungsstil zeichnen sich diese Comics auch durch teils ungewöhnliche Story-Ansätze und Figuren-Interpretationen aus, beispielsweise zuletzt beim Cthulhu-Crossover „Die Chroniken des Moriarty“ (Link), bei dem plötzlich Sherlocks Erzbösewicht zum (Super-)Helden wurde. Was für eine neue Rolle wird nun wohl Dr.
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