Paper Girls – Der Hype-Zug fährt an mir vorbei...

Aktuell fährt der Hype-Zug durch Deutschland: Sowohl Comic-Blogs als auch szenefremde Medien (z.B. Zeitschriften und Kulturradio) begeistern sich für den neusten Genie-Streich des kreativen Tausendsassas Brian K. Vaughan. Dazu gab es zwei renommierte „Eisner-Awards“ (Beste neue Serie, Bester Zeichner) - Da muss ich doch auch auf den Hype-Zug aufspringen! Tue ich aber nicht... Zugegeben, den Namen Brian K. Vaughan verbinde ich persönlich noch immer mit dem damals ebenfalls gehypten „We Stand On Guard“ (Link), was sich letztendlich als unlogische und brutale Durchschnittsaction herausstellte – Welche in ihrem Genre zwar durchaus gut war, aber, gemessen an den aufgebauten Erwartungen, doch enttäuschte.
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Senseï: Die Schule der einsamen Wölfe – Oh Wunder! Es funktioniert trotzdem!

Mit seiner neuen Comic-Reihe „Senseï“ baut der „Splitter Verlag“ sein kleines, aber feines Portfolio an fernöstlich angehauchten Graphic Novels weiter aus. Diesmal geht es um die junge Ronin Yukio, welche im alten China zufällig in eine Mordserie hinein gerät, deren Hintergrunde bis in die höchsten politischen Kreise reichen... Der Auftaktband geht gleich auf den ersten Seiten direkt in die Vollen und zeigt den Mord an einer jungen Frau sowie anschließend die ersten Ermittlungen, welche aber eher halbherzig geführt werden – Offenbar aber nicht halbherzig genug, denn der Mörder Zhang (nebenbei der Sohn eines einflussreichen Ministers) entledigt sich des Ermittlers auf unschöne Weise... Das junge Liebespaar Kang Jie und Nuo, welches sich eigentlich nur zu einem heimlichen Stelldichein treffen wollte, beobachtet den Mord. Sie werden entdeckt, doch kurz vor knapp betritt die geheimnisvolle Ronin Yukio die Szene und rettet ihnen das Leben. Zhang kann fliehen, doch hetzt er dem nun flüchtenden Trio seine Schergen hinterher... Nachdem die Ausgangslage skizziert ist und die zentralen Figuren eingeführt wurden, was ca.
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Black Magick: Das Erwachen – Geruhsame Hexenjagd

Gesetzeshüter, die gleichzeitig oder in ihrer Freizeit auch noch übernatürliche oder phantastische Wesen wie etwa Zombies oder Vampire sind, gibt es in Phantastik-Medien häufiger. Daher ist allein die Tatsache, dass die Protagonistin des Krimi-Comics „Black Magick“ eine Hexe ist, kein automatisches Must-Buy. Ob sich ein Blick trotzdem lohnt? Rowan Black, von ihren Freunden kurz Ro genannt, ist eine erfolgreiche Ermittlerin der Portsmouther Polizei. Was niemand wissen darf: Sie ist zudem auch eine Hexe, welche in ihrer Freizeit mit einem ganzen Zirkel heidnische Rituale abhält. Bisher konnte sie dies auch gut verbergen, doch ein – nur auf den ersten Blick psychisch gestörter – Geiselnehmer kennt nicht nur ihr Geheimnis, sondern auch ihren wahren Namen.
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Travis #1-5: Die Cybernetiker – Binge Reading garantiert

Anfang der Woche zeigte ich mich ja sehr begeistert vom ersten Zyklus der „Carmen Mc Callum“-Serie (Link). Aus dem selben Verlagshaus, nämlich „Bunte Dimensionen“ aus Augsburg, kommt auch die Parallelserie „Travis“, welche gewisse Überschneidungen aufweist, inhaltlich und atmosphärisch aber einen ganz anderen Weg geht. Ob ich davon wohl genau so begeistert sein würde? Der erste, in sich abgeschlossene Story-Zyklus der „Travis“-Reihe trägt den Titel „Die Cybernetiker“ und umfasst die ersten fünf Bände, welche jeweils 48 Seiten umfassen. Logischweise kann es jetzt bei der Inhaltsbeschreibung zu Spoilern kommen ;-)
1. „Huracan“ (Link) ist der Name der Wettermanipulationsraumstation, welche Travis, ein selbstständiger Transportunternehmer, mit seinem kleinen Raumfrachter versorgen soll.
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Kurztest: Black Widow #1 Krieg gegen S.H.I.E.L.D.

Natasha Romanova alias Black Widow gehört dank der MCU-Kinofilme mittlerweile zu den beliebtesten Mitglieder der Superheldentruppe Avangers. Bei ihrem Erstauftritt 1964 musste man sie aber den Schurken zurechnen, war sie doch eine sowjetische Topspionin und damit vor dem Hintergrund des Kalten Krieges eine natürliche Feindin der westlichen Helden. Im vorliegenden Sammelband „Black Widow #1 Krieg gegen S.H.I.E.L.D.“ kehrt sie nun wieder in gleich zweifacher Hinsicht zu ihren Wurzen zurück: Zum einen wird sie von ihrer sowjetischen Vergangenheit eingeholt, zum anderen spioniert sie wieder für den Feind. Das erste von sechs Kapiteln dieses Sammelbandes beginnt äußerst effektvoll: Natasha wird offiziell als Feind ausgerufen, sie flieht vor sie verfolgenden S.H.I.E.L.D.-Agenten und springt ohne Fallschirm aus einem fliegenden Helicarrier – Ein sehr effektvoller Auftakt eines actionreichen Spionage-Comics.
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James Bond 007: Eidolon – Generischer Kulturschock

James Bond, der Superspion aus Ian Flemings Feder, hat alle Feinde meisterlich besiegt – Zumindest beim Blog-Leserpreis GOLDENER STEPHAN 2016 (Link), bei dem der hervorragende erste Band „Vargr“ vollkommen verdient, mit mehr als der doppelten Stimmanzahl (29 % zu 13 %), seine Sammelband-Mitbewerber auf die Plätze verwies. Nun ist der zweite Band „Eidolon“ erschienen, welcher den eingeschlagenen Weg der Neuinterpretation kompromisslos weiterführt. Aber bedeutet kompromissloser auch besser? Die Geheimdienstmitarbeiterin Cadence Birdwhistle, welche im türkischen Konsulat in Los Angeles arbeitet, wurde enttarnt. 007 soll sie einfach nur heil heim bringen – Ein langweiliger Routineauftrag für den Superspion. Doch schon in die Kontaktaufnahme platzt ein Killerkommando des türkischen Geheimdienstes – Denn Miss Birdwhistle (auf diese Nennung besteht sie ;-)) ist bei ihrer Finanzbuchhaltung auf illegale Geldtransaktionen aufmerksam geworden, welche die Rückkehr der Terrorgruppe SPECTRE finanzieren soll.
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Kurztest: Carmen Mc Callum #1-3: Der Fall Sonoda

Die dystopische Comic-Reihe „Carmen Mc Callum“ (Link), in welcher sich eben jene titelgebende Söldnerin für Großkonzerne, Mafiosi und Regierungen in Gefahr begibt, kommt mittlerweile auf stattliche sechzehn Bände mit fünf Story-Zyklen. Der erste dieser Zyklen, welcher die Bände 1 – 3 umfasst, wurde vom kleinen Augsburger Verlag „Bunte Dimensionen“ als Sammelband veröffentlicht und soll einen guten Einstieg für Neuleser darstellen... Die Geschichte des Sammelbandes beginnt mit einer vermasselten Gefangenenbefreiung: Carmen soll die in einem Hochsee-Gefängnis eingefrorene Strafgefangene Naoko zurück zur Yakuza bringen. Anfangs läuft der Plan glatt, doch dann fliegt Carmens Tarnung auf. Nun ist die gesamte australische Justiz mit all ihren technischen Spielereien hinter ihr her.
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Elya: Die Nebel von Asceltis #1 Die Geburt – Überlanger Prolog mit Stärken und Schwächen

Der kleine Comic-Verlag „Bunte Dimensionen“ ist ja zumeist für eher martialische Graphic Novels wie „Die verlorene Armee“ etc. bekannt, die auch gerne mal eine Portion Weltkriegs-Pulp (z.B. „Die Eisendivisionen“, „Spynest“) oder SciFi-Trash (“Carmen Mc Callum“) enthalten dürfen. Ins Fantasy-Genre wagen sich die Augsburger da wesentlich seltener, doch mit ihrer neuen Serie „Elya: Die Nebel von Asceltis“ gehen sie nun genau diesen Schritt. Ob es der Auftaktband „Die Geburt“ wohl schaffen wird, mein Interesse an dieser archaisch-heroischen Fantasy-Welt zu wecken? Der Ausgangspunkt der Handlung klingt schon mal sehr interessant: Der verstoßene Königssohn Erwal, eigentlich rechtmäßiger Thronerbe, möchte zur Beerdigung des Vaters in seine alte Heimat zurückkehren. Sein jüngerer Bruder, der nun aktuelle Herrscher Yslain, gestattet ihm dies.
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Spynest: Birdwatchers – Leichtfüßiger 007-Weltkriegs-Pulp

Man kann mich ja durchaus für Weltkriegs-Pulp begeistern. „Dust 1947“ (Link) beim Tabletop und „Achtung! Cthulhu“ beim Rollenspiel – Da bin ich voll dafür :-D Auch im Comic-Sektor wird diese spezielle Nische gerne mal bedient, zuletzt von den mit einem BRONZENEN STEPHAN ausgezeichneten „Eisendivisionen“ (Link). Vom gleichen Verlag, nämlich „Bunte Dimensionen“, stammt auch „Spynest: Birdwatchers“. In diesem Comicreihen-Auftakt kämpfen eine alleskönnende Schönheit sowie 007-Erfinder Ian Fleming gegen Nazi-Dominas und Supersoldaten, um Wunderwaffen zu stehlen.
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Spider-Man: Der Schwur – Die Familie geht vor

Im Zuge der „Secret Wars“-Reihe wurde das „Marvel“-Comicuniversum ja gehörig durcheinander gewirbelt. Gut für Peter Parker, der nach langer Zeit endlich wieder eine Storyline bekommt, in der er mit Mary Jane verheiratet ist. Mit „Spider-Man: Der Schwur“ hat der „Panini Verlag“ nun die vielfach gelobte Miniserie „Amazing Spider-Man: Renew Your Vows“ als Sammelband herausgebracht, welche Spider-Man als letzten verbliebenen Helden zeigt, der zum Schutz seiner Familie auch über Leichen geht... Peter Parker bekommt in dieser Miniserie ganz schön viel zu tun: Nicht nur, dass er seinen Pflichten als Ehemann und Vater nachkommen muss, er muss auch als Spider-Man Überstunden leisten. Denn nach und nach verschwinden immer mehr Superhelden. Bei einem Geheimtreffen der Avangers erfährt er auch den Grund: Augustus Roman, Chef einer Biotech-Firma, verleibt sich die Superkräfte seiner Opfer ein, um als grausamer Tyrann namens Regent die Macht an sich zu reißen.
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