Black Hole Buccaneers – Reicht viel Popkultur für den Hype?


Kennt ihr das, wenn man ein Brett- oder Kartenspiel einfach nicht begreifen will? Wenn selbst die Lektüre des gerade mal achtseitigen Regelwerkes oder das Anschauen von Erklärvideos auf Youtube nichts bringt? Und dann kämpft man sich irgendwie durch, denn „Nice Game“ will für sein Testmuster natürlich eine Rezension haben, und dann platzt irgendwann der Knoten! Und man denkt sich „Ach sooo soll das funktionieren :-D Das macht ja wirklich Spaß!“ – Und das, liebe Lesende, war die Geschichte vom Ratespiel „Hunch!“ ;-)
Also wirklich keine Ahnung, warum wir alle beim Spieleabend ein Brett vorm Kopf hatten. Vielleicht, weil das altbekannte Spielprinzip des Begriff-Erratens durch die Hinweisinterpretation – sowohl durch einem selbst, wenn man Hinweise erfindet, als auch durch die Mitspielenden – und das Wettbieten etwas gewöhnungsbedürftig ist? Wer weiß...
Wie viel Pech kann man eigentlich bei der Spieleentwicklung haben? Da erschafft man mühselig über viele Jahre ein Tabletopregelwerk, bastelt an hübschen Modellen und denkt sich eine passende Hintergrundgeschichte aus – Plötzlich ist Corona da und der „2020 kommt das Killervirus“-Storytwist gilt fälschlicherweise als billige Marketingmasche. Und mit so viel Pech (oder prophetischer Gabe) geht es weiter, denn dann bastelt man eine Kampagne über die „Mütterchen Russland“-Fraktion, welche gegen die Vereinten Europäer einen Winterkrieg vom Zaun bricht (daher auch der Titel dieser Erweiterung), und dann kommt auch dieses Buch genau dann auf den Markt, als das realweltliche Russland wirklich einen Angriffskrieg führt... Ich hab langsam Angst davor, welche dann wirklich so passierende Story sich „All that's left“-Chefentwickler Franz Steffl für die nächste Erweiterung ausdenkt :-P
50 Spielkarten mit knackigen Rätseln, eine narrativ notdürftig zusammengehaltene Reise durch eine x-beliebige kultige Region und geschrieben von einem der besten deutschen Spielbuchautoren – Ganz klar, wir sind wieder bei der „LandXcape“-Reihe, mit welcher der „Groh“-Verlag auf die aktuell noch immer erfolgreiche Escape-Schiene aufgesprungen ist. Neu hinzugekommen ist „Das Erbe des Stahlbarons“, eine Reise durch das Ruhrgebiet von Jörg Benne. Na mal schauen, wie der sich so schlägt :-)