Nachdem ich das Interview zum noch in der Entwicklung befindlichen Zombie-Rollenspiel "Survive The Undead" online gestellt hatte, war das Interesse meiner Spielgruppe geweckt. Daher haben wir uns heute zusammengesetzt, schnell auf der offiziellen Webseite das Regelwerk (als .pdf sehr gut händelbar dank Bookmarks) und das Abenteuer "My Zombie is over the Ocean" runtergeladen und eine apokalyptische Reise nach Mallorca gestartet... Das Abenteuer startete dabei zunächst sehr beschaulich: Die beiden Spielerinnen waren auf Landgang von ihrer Schiffsreise mit der AIDA. An einem einsamen Strand gelegen, abseits vom lauten Ballermann gelegen, ließen sie sich von der Sonne ordentlich durchbrutzeln. Doch alsbald wurden sie vom mitgereisten Steward gebeten, schnellstmöglich das Transfer-Shuttle zu besteigen, da in der Nähe wohl Unruhen ausgebrochen wären. Da sie außer ihren Bikini und einem Täschchen mit Sonnenmilch & Badelatschen eh nichts mithatten, ging der Aufbruch sehr rasch. Ihre Fahrt ging durch endlose Kilometer menschenleere Provinz, bis sie in einem Tunnel dank eines querliegenden LKW nicht mehr weiterkamen. Bis auf eine lange Blutspur schien aber alles friedlich (die abrupt endete, die Spielerinnen waren daher der Meinung der Verletzte wäre wohl mitgenommen wurden) und so schickte der Steward sie ins nahegelegene Dorf Bunyola, um dort Hilfe zu holen. Dieses war aber komplett leergefegt, bis auf ein paar seltsam wankende Gestalten - Infizierte, die aber noch nicht zu Zombies mutiert waren. Die Suche nach hilfreichen Dorfbewohnern war jedenfalls erfolglos, also versuchte man Kontakt mit der Außenwelt herzustellen. Es wurden einige Türen untersucht, bis eine nicht abgeschlossene gefunden wurde. Sie betraten eine kleine Wohnung und fanden ein Telefon, welches aber durch das überlastete Funknetz seinen Zweck nicht erfüllen konnte. Also musste eine Alternative her! Auf der zentralen Dorfkreuzung sahen sie einen Wegweiser in Richtung Polizeistation, was ihnen als vielversprechendes Ziel erschien. Die war etwas außerhalb des Dorfes, aber zügigen Schrittes erreichten sie diese. Es handelte sich um ein kleines zweistöckiges Gebäude, dessen Eingangstür weit offen stand. Im Erdgeschoss herrschte das pure Chaos... Akten lagen auf dem Boden verteilt, Fenster waren zerbrochen, Blutspritzer sprenkelten die Raufasertapete. Da es dort also nichts zu holen gab, schlichen die Beiden nach oben. Im 1. Stock konnte das Funkgerät durch das Glasfenster einer Tür entdeckt werden - Blöderweise standen daneben vier Zombies, die sich gütlich taten an einer daliegenden Leiche. So nur mit Bikini und Badelatschen bewaffnet versuchten sie dann lieber doch nicht die direkte Konfrontation, sondern untersuchten erst die restliche Polizeistation. Im Keller fanden sie die Ausrüstungskammer und deckten sich mit dicker Schutzkleidung (Helme, Westen, etc.) und noch dickeren Waffen (Schrotflinte, Feuerwehraxt) ein. Nun waren sie bereit für den Kampf und stürmten den Zombie-verseuchten Raum. Was sie nicht ganz bedacht hatten war, dass sie vielleicht nicht die Geübtesten im Umgang mit Waffen waren und die Zombies auch überraschend flink näher kamen. Immerhin drei konnten sie nach ordentlich Munitionsverbrauch doch noch erledigen, der Vierte aber ging schon in den Nahkampf! Nur ein beherzter Axtschlag Richtung Kopf konnte die Situation klären :-) Am Funkgerät erfuhren sie dann, dass die AIDA schon abgelegt hatte, ihnen aber ein Schlauchboot schicken würde wenn sie im Hafen von Palma ein Notsignal absetzen könnten. Zu Fuß machten sie sich dann auf den Weg Richtung Hafen. Das Dorf Palmanyola, welches sie laut Abenteuer durchqueren sollten und welches dank Supermarkt und Fahrrad-Verleih den Verlauf des Abenteuers erleichtert hätte, ließen sie vorsichtshalber liegen. Kaum hatten sie Palmanyola dann weitläufig umgangen und waren wieder auf der Hauptstraße Richtung Palma angelangt, kam ihnen ein älterer Fahrradfahrer entgegen. Er hielt kurz an, um sie davor zu warnen Palma zu betreten, da es von Zombies überrannt wäre, und wollte dann weiter in Sicherheit radeln. Was also tun die Spielerrinnen? Sie schubsen den alten Mann vom Fahrrad und fahren damit in Richtung Hafen. Mal so nebenbei bemerkt, ziemlich egoistisch und skrupellos - Sie haben auch nie wieder danach gefragt, was aus dem Steward im Tunnel wurde ;-) In Palma herrschten dann chaotische Zustände. Menschen flohen in Panik vor den wütenden Untoten aus der Stadt. Jetzt setze wohl doch wieder das gute Gewissen meiner Spielerinnen ein, denn sie retteten ein paar der Verfolgten, auch wenn sie dafür ihre letzte Munition verbrauchten. Immerhin hatten sie nun Einheimische als Führer, die sie sicher in den Hafen führten und ihnen auch zeigte wo das Funkgerät der Hafenmeister war. Diese lag dicht am Wasser, doch ein paar Zombies versperrten den Weg. Zum Glück hatten diese die Gruppe noch nicht entdeckt, sodass sie sich die Zeit nehmen konnten einen Plan auszutüfteln: Eine lockte die Zombies einzeln ans Wasser, die Andere näherte sich von hinten und schubste ihr Opfer ins Wasser (wir sind einfach mal davon ausgegangen, dass Zombies nicht schwimmen können). Das klappte dank gelungener Proben auch sehr gut, und falls nicht gab es ja noch die Feuerwehraxt :-P So gelangte die Gruppe relativ problemlos bis zum Funkgerät der Hafenmeister und konnte ein Rettungsboot ordern. Vor einer letzten Horde anrückender Zombies konnte die Gruppe dann fliehen (auch wenn sich hier "Fehlendes Bein" ziemlich negativ bemerkbar machte, weil die Spielerin ziemlich oft hinfiel und oft nur knapp gerettet werden konnte...) und sprichwörtlich in letzter Sekunde ins wartende Rettungsboot springen. Abenteuer (Link) beendet, die beiden Spielerinnen zufrieden. Als Spielleiter muss ich sagen, dass das Regelwerk auch in diesem noch unfertigen Zustand ganz gut funktioniert hat. Zugegeben, für eine lange Kampagne kann ich mit das Ganz noch nicht vorstellen. Aber für einen kurzweiligen One-Shot taugt es definitiv. Meine Gruppe aus 2 Spielerinnen hatte mit den 2 Stunden Abenteuer und vorher 20 Minuten Charaktererschaffung viel Spaß! Kleiner Spaß am Rande: Bei einer Spielerin war die Immersion so stark, dass sie ihre Schwäche "Pechvogel" vollkommen auslebte und einige Würfel unter den Schrank und in die Couchritze hinfort rollen ließ ;-)
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