Man entschuldige bitte meine deftige Ausdrucksweise, aber der „Splitter Verlag“ hat wirklich Eier aus Stahl. Den ersten „Talios Opus“-Band (Link) habe ich schon eine eher ernüchterte Wertung gegeben, trotzdem sendeten sie mir den zweiten Band (Link) als Rezensionsexemplar. Und den hab ich mal echt hart verrissen, aber egal, auch der dritte Band war in der Post – Und ich spoilere schon mal, das wird jetzt keine gute Bewertung...
 

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Der große Vorteil, den man als Rezensent einer ganzen Reihe hat, ist, dass man einfach in älteren Blogartikel nachlesen kann, worum es eigentlich in den entsprechenden Comics ging. Denn um ehrlich zu sein, ich habe den Abschlussband „Herz“ jetzt vor ungefähr 10 Minuten fertig gelesen und schon wieder komplett vergessen. Irgendwas war da doch mit Wasser, oder? Oberstadt-Adel, der das saubere Wasser nicht teilt, und eine Seuche, die alle dahinrafft. Und irgendwelche Protagonisten auf der Suche nach sich selbst, nach Wiedergutmachung und Vergebung, vielleicht sogar nach seelischer und körperliche Heilung. Und ein Baum-Monster steht dann auch im Hintergrund herum, irgendwelche Mechas (?) kämpfen miteinander und ein Öko-Eingeborenenstamm hat dann doch sauberes Wasser, aber die Seuche und das Misstrauen rafft auch sie hinweg... „Talion Opus“ zu lesen fühlt sich an, als würde man bei einer mehrere Jahrzehnte laufenden Manga-Reihe irgendeinen Band auswählen und dann auch noch vergessen, dass er rückwärts gelesen werden muss. Da steckt bestimmt ein Sinn dahinter, irgendwelche knallharten „Talion Opus“-Nerds steigen da sicherlich durch (irgendwoher müssen die sehr positiven Wertungen im französischen Amazon ja herkommen), aber ich bin völlig ratlos. Da hilft selbst die ellenlange Zusammenfassung der bisherigen Handlung nicht...
 

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Aber nicht alles ist schlecht an diesem Band: Sylvain Ferret, der sowohl für den Inhalt als auch für die Präsentation verantwortlich war, ist einfach ein grandioser Künstler! Ich bleibe bei dem, was ich schon beim Vorgängerband schrieb: „Talion Opus“ bietet wunderschöne, atmosphärische Zeichnungen, die vielleicht die besten des Jahres sind! Okay, vielleicht stehen sie geringfügig gegenüber dem Vorgängerbänden zurück (ein Öko-Dorf ist einfach nicht so stylisch wie „Gothic Cyberpunk“, welches wie eine Fusion aus „Warhammer 40k“ & „Dishonored“ wirkt), aber trotzdem ist dieser Abschlussband wieder wunderschön. Und so erinnert mich „Talion Opus #3 Herz“ (Link) irgendwie an die selbstgeschriebenen Kinofilme von Zack Snyder: Ein Fest fürs Auge, aber niemand versteht so richtig, was das eigentlich soll 😉 

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