Zugegeben, die Frankfurter Buchmesse (Link) war schon ein ziemlich cooles Erlebnis. Aber mein Herz schlägt eher für die kleinen Szene-Treffs und damit für die am Samstag parallel laufende „BuCon“. Wobei, klein ist hier relativ, denn der mittlerweile zweiunddreißigste Buchmesse Convent in Dreieich gilt nicht umsonst als populärster Szene-Treff und als wichtigste Fachmesse für Phantastik-Literatur in all ihren Spielarten :-) So überfüllt, wie die Parkplätze um das Dreieicher Bürgerhaus waren, konnte man durchaus wieder von einem regen Besucherandrang ausgehen. Wer nicht schon ganz früh auf der Matte stand, musste mitunter schon ein paar hundert Meter laufen – So wie ich. Fast hätte ich deshalb meine erste Wunschvorlesung verpasst, aber wirklich kurz vor knapp war ich dann doch da ;-) Denn zum zweiten Mal überhaupt lasen alle vier „Herbstlande“-AutorInnen gemeinsam aus ihrem träumerischen Fantasy-Roman (Link), jeder aus seinem entsprechenden Monat. Als Teilnehmer der offiziellen Blogtour (Link) war ich natürlich sehr gespannt darauf das Quartett mal „live“ zu erleben. Und was soll ich sagen, da musste ich meine Eindrücke von unseren Facebook- & eMail-Konversationen teils deutlich revidieren (keine Panik, nur zum Positiven :-P). Nach der Lesung konnte ich gleich sitzen bleiben, denn Judith & Christian Vogt lasen im gleichen Raum aus ihrem Steampunk-Groschenheft „Eis & Dampf: Die Grüne Fee #2“ (Link). Gewählt hatten sie die sehr coole Geschichte „Krieg der Stürzer“ über einen missglückten Steampunk-„Star Wars“-Pitch eines visionären Filmemachers namens George – Ähnlichkeiten zu realen Personen und Filmen waren da natürlich rein zufällig ;-) Zudem lasen sie aus ihrem kommenden Fantasy-Roman „Die 13 Gezeichneten“ und erzählten noch ein wenig von ihren Projekten, beispielsweise ihren neuen Rollenspiel-Setting „Scherbenland“. Ich hatte hinterher noch das Glück mich ein wenig mit den beiden Autoren unterhalten zu können – Und ich muss sagen, dass Eskapodcast-Martin (Link) mit seiner Behauptung, dass die beiden supernett sind, absolut richtig lag :-D Genug rumgesessen, Zeit für ein wenig Bewegung ;-) Also nach und nach die Stände (z.B. „Feder & Schwert“, die mir aber ums Verrecken keine geheimen Neuigkeiten anvertrauen wollten :-P) abgeklappert, ein paar mehr oder minder gehaltvolle Konversationen geführt und sich durch das überaus durchschnittlichen Essen des Bürgerhauses durchgebissen… Wie schon einen Tag zuvor auf der FBM hatte der „Mantikore Verlag“ auch auf der „BuCon“ einen Stand. Hier hielten zwei der neuen JungautorInnen des Verlags die Stellung, nämlich Dominik Schmeller (“Das Relikt der Fladrea“) und Elea Brandt (“Opfermond“ – Schon das zweite Mal, dass ich eine Lesung von ihr verpasse :-(). Mit letzterer unterhielt ich mich auch kurz darüber, dass ihr Erstlingswerk bisher gut bei den Lesern ankam (und, zumindest nach ca. einem Drittel, auch bei mir. Rezension folgt.). Nicht unerwähnt bleiben darf der Stand des Preisträgers Torsten Low. Jetzt greife ich schon ein wenig vor: Dieser gewann, absolut verdient, am Abend den diesjährigen BuCon-Ehrenpreis. Herzlichen Glückwunsch! An seinem Stand war eigentlich immer was los, denn dort gab es u.a. eine Autogramm-Stunde und ein Blogger-Treffen, zudem traf man einige hoffnungsvolle Nachwuchstalente :-) Zwei Lesungen habe ich dann auch noch besucht, bei beiden ging es um Romane zum erfolgreichen Fantasy-Rollenspiel „Splittermond“. Erst lauschte ich Christian Langes „Die Pyramiden von Pirimoy“, was mich sogleich zum Kauf bewegte. Und später dann sprang Judith Vogt ein, um noch direkt aus der unbearbeiteten Textdatei heraus vom Tablet einen Entwurf ihres „Splittermond“-Romans vorzulesen. Beide Lesungen klangen recht vielversprechend und ich kann mir gut vorstellen, dass sie den Erstling „Nacht über Herathis“ (Link) noch übertrumpfen werden. Tja, das war es eigentlich schon. Was gibt es noch zu berichten? Erstens, aber ich denke das ist überall so, steigt der Spaß exponentiell mit der Menge der einem bekannten Personen und der daraus resultierenden Gespräche :-) Zweitens hatte ich zeitweilig das Gefühl, dass höchstens die Hälfte der Besucher aus „normalen Konsumenten“ bestand, weil irgendwie jeder zweite von seinen Schreibprojekten/Verlagsarbeiten/Lektoratskrisen sprach. Witzigerweise gehöre ich da jetzt auch irgendwie dazu, denn drittens wurde überraschend viel Business gemacht. Und ich kann nun aus eigener Erfahrung berichten, dass man sich wie bei „Die Höhle der Löwen“ auf VOX fühlt, wenn man sein Exposé vorstellt ;-) Aber Ende gut, alles gut! Ich freue mich aufs nächste Jahr!