Kurztest: Die Göttin #1

Fangen wir vielleicht doch gleich mal mit einer vorauseilenden Rechtfertigung an: Ich hab nichts gegen erotische Comics. Wenn sie emotional packend sind, ist mir egal, wie nackig die Leute da rumlaufen. Man denke nur an die lesbische BDSM-Romanze „Sonnenstein“, da war der 1. Zyklus ein echtes Meisterwerk, oder an das ergreifende Viagra-Drama „Die Erektion“. Entsprechend lasse ich mich aber auch nicht von der „Fleischbeschau“ ablenken, wenn eine Geschichte schlecht ist, dann ist sie eben schlecht, egal wie viele nackige Brüste da durchs Bild wackeln ;-) 

 

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The Expanse: Der Ursprung – Nette Bespaßung für Fans der TV-Serie

Würde man mich nachts um drei aus dem Tiefschlaf reißen, um zu fragen, welches die beste SciFi-TV-Serie des letzten Jahrzehnts war, käme wie aus der Pistole geschossen „The Expanse“! 6 Staffeln Hard-SciFi nah an der Perfektion – Nur wenige TV- & Streamingserien bringen mich so sehr ins Schwärmen wie diese Romanverfilmung :-D Bei der großen Anzahl auch namhafter Fans, welche die Serie um sich scharen konnte (sie schafften es u.a. mit einer Petition, dass Amazon die eigentlich nach der 3. Staffel abgesetzte Serie von Syfy übernimmt), ist der Mangel an deutschsprachigen Comics eigentlich verwunderlich – Wobei es selbst auf englisch nur eine Hand voll Mini-Serien gibt. Schade eigentlich, denn das Universum gibt ja so viel her... Aber jetzt war „Panini Comics“ (welche mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellten) dann doch so mutig und beschenkt uns mit dem Sammelband „Der Ursprung“. 

 

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Red Scare - Die Rote Angst, oder: Wie Peggy fliegen lernte – Sympathische Geschichte mit unsympathischer Protagonistin

Es ist kein unbekanntes sozialwissenschaftliches Phänomen, dass man in den abgelegensten Dörfern meiner Ossi-Heimat, wo sich noch nie Geflüchtete hin verirrt haben, die größte Angst vor eben jenen hat. So ein gegenseitiges Aufschaukeln der Angst vor dem Unbekannten ist nicht neu, man denke nur (und hier kommen wir zum Comic) vor der im letzten Jahrhundert in den USA gleich zweimal auftretenden „Roten Angst“, also der paranoiden Hysterie vor dem Kommunismus.
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Kurztest: Sangoma: Die Verdammten von Kapstadt

Aktuell ist der Begriff „Apartheid“, wenn auch im völlig falschen Kontext, ja gerade wieder in aller Munde. Vielleicht ist es daher für Comic-Interessierte ein glücklicher Zufall, dass der „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) genau jetzt einen ganz und gar phantastischen Politik-Thriller veröffentlichte, welcher sich mit dem modernen Südafrika befasst, welches versucht, die Folgen seiner Apartheid-Vergangenheit (ja, das war echte Apartheid; auch wenn „Amnesty International“ etc.
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Kurztest: Pocahontas

Es ist ja immer wieder ein Running Gag im Podcast, dass ich in meiner Ossi-Kindheit nichts hatte, vor allem keine Disney-Filme. Was vermutlich rückblickend gar nicht mal schlecht ist, da die Geschichte der jungen Algonkin-Prinzessin Pocahontas für mich daher nie durch einen kitschigen Zeichentrickfilm verklärt wurde. Der „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte), der ja ebenfalls nicht im Verdacht steht irgendwelchen geschichtsrevisionistischen Kitsch zu produzieren, hat daher nun eine „erwachsene“ Variante der (freundlich formuliert) ausgeschmückten Abenteuergeschichte von John Smith veröffentlicht. Szeneriert und gezeichnet von Patrick Prugne, der sich mit Werken wie „Irokesen“ ja auf historische (Indigenen-)Comics spezialisiert hat, erwartet Genre-Fans hier eine langsam erzählte, aber bildgewaltige Umsetzung einer der wichtigsten amerikanischen Geschichtsmythen. 

 

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Harlem – Wer nicht mit der Zeit geht, geht mit der Zeit

Was ist denn plötzlich verkehrt in der (Comic-)Welt? Jahrelang konnten mich wegen Krankheiten noch Kriege verunsichern, denn ich hatte eine einzige Konstante in meinem Leben, die mich immer an den geregelten Fortlauf der Dinge glauben ließ: „Splitter Double“-Bände sind schlecht! Jeder! Einzelne! Und dann kam plötzlich „Hard Rescue“ (Link) an, der zwar kein Glanzstück war, aber immerhin ganz okay... Na gut, kann ja ein Ausrutscher sein, danach geht es bestimmt wieder alles den Bach runter ;-) Aber nein, jetzt hab ich hier „Harlem“ vor mir liegen, der nicht einfach nur der beste „Splitter Double“-Band aller Zeiten ist (was zugegebenermaßen ja auch nicht schwer ist), sondern sogar einer der besten Comics des gesamten Jahres!
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Black Hammer #7 Reborn #3 – Würde mich Jeff wieder enttäuschen?

Okay, handeln wie die üblichen Eingangsworte rasch ab: Jeff Lemire schreibt viele Comics, davon ist ein Großteil wirklich gut. Das „Black Hammer“-Multiversum (Link) ist dabei der kreative Leuchtturm seines Schaffens, aber manchmal gehen die kreativen Gäule doch soweit mit ihm durch, dass man nicht weiß, ob das jetzt alles im Desaster endet oder als Meisterwerk. So geschehen beispielsweise beim Vorgängerband „Reborn #2“ (Link), bei dem sich meine Gedanken irgendwann so gedreht haben, dass ich nur noch verwirrt zurückgelassen werden musste ;-) Aber ich äußerte in der Rezension ja auch die Hoffnung, dass mit dem dritten Band alles klarer werden würde.
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Kurztest: Auf und ab

Comics sind Eskapismus. Aber Comics können noch so viel mehr sein! Sie können über Sachverhalte aufklären oder einfach nur Denkanstöße geben – Und das für die meisten Lesenden niedrigschwelliger verpackt als beispielsweise eine Textwüste auf Wikipedia oder in einem klassischen Sachbuch.
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Kurztest: Plot Holes

Der „Splitter Verlag“ scheint ein wenig die Nische des Meta-Comics für sich entdeckt zu haben. Also Comics, die sich mit Comics und der Comicentstehung beschäftigen, gern auch mal querbeet durch die verschiedenen Settings und gar Lizenzen. Als leuchtende Beispiele genannt seien da beispielsweise die noch immer fortlaufenden Serien „Crossover“ (Link) und „Black Hammer“ (Link). Mit „Plot Holes“, diesmal als 152 Seiten starker Komplettband, erschien nun eine weitere Geschichte in diesem Nischen-Nischengenre. Schade, dass daraus keine ganze Reihe geworden ist?
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Kurztest: Beatrice

Es ist fast schon ein Jahrzehnt her, da hielt ich „Ein Ozean der Liebe“ (Link) für den besten Comic 2016. Das Besondere an dieser Geschichte war, dass sie ausschließlich über die Illustrationen erzählt wurde, nicht eine einzige Sprechblase unterbrach den Bilderreigen.
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