Der nerdige Trashtalk #53 - Soudard: Die eierlegende, aber überambitionierte Wollmilchsau der Mittelalter-Rollenspiele? (Staffel 5)

Ein historisch-realistisches Mittelalter-Rollenspiel, welches eine sich über einhundert Jahre erstreckende, erzählerische Kampagne präsentiert und welches zugleich taktisch anspruchsvolle Intrigen, Kämpfe und sogar Großschlachten bietet - Ist das überhaupt möglich? Gerade in Anbetracht dessen, dass es in Rekordzeit entwickelt wurde? 

Alexander Lenz hat sich dieser Herausforderung angenommen und mit "Soudard: Leben und Sterben in Zeiten des Hundertjährigen Krieges" ein Mammutwerk publiziert, welches sowohl an Geschichte interessierte, erzählfreudige Intrigenspinner*innen als auch Hardcore-Taktiker*innen mit einer Vorliebe für Söldnertrupp-Mikromanagement abholen soll. Ein spannendes, sehr ambitioniertes Konzept, weswegen ihm Patrick & Philipp auf den Zahn gefühlt haben.

Tags

Kurztest: Hawkgirl: Aufbruch in die Zukunft

Was mir an der hier schon mehrfach im Blog besprochenen „Dawn of DC“-Reihe gefällt ist, dass – neben den Klassikern wie Batman, Superman und Catwomen – selbst eher unbekannte Figuren des DC-Universums ins Rampenlicht gestellt und somit einer Neuleserschaft zugänglich gemacht werden. Denn sind wir ehrlich, wie viel wissen wir denn beispielsweise über Kendra Saunders a.k.a. Hawkgirl? Ich jedenfalls kannte die Figur, abzüglich einiger kurzer Auftritte in Film & Fernsehen sowie (möglicherweise, keine Ahnung, und das zeigt schon ihren Stellenwert) irgendwelcher Mini-Gastauftritte in anderen Comicserien, noch überhaupt nicht. Und hier beweist der aus sechs Kapiteln bzw. US-Einzelheften bestehende Sammelband „Aufbruch in die Zukunft“ seinen Mehrwert, denn nun kenne ich die Protagonistin nicht nur halbwegs (und das ohne, dass eine klassische Origin-Story erzählt wird), ich finde sie sogar ziemlich spannend 🙂
 

Tags

Kurztest: Poison Ivy #3 Sporen des Schreckens

Über die neuen Comics der „Dawn of DC“-Reihe habe ich ja bereits öfters geschrieben, also muss ich diesen – je nach Band – mal mehr, mal weniger gelungenen Neustart wohl nicht tiefer eingehen. Bei der Öko-Terroristin Poison Ivy passt das Stichwort „Neustart“ aber ziemlich gut, denn der aktuelle Band „Sporen des Schreckens“ entspringt zwar aus einer laufenden Serie (die Hefte 13 – 18), markiert aber für die Figur selbst einen persönlichen Neuanfang, mit dem auch Neulinge recht gut einsteigen können.
 

Tags

Kurztest: Spur des Geldes

Krimi- und auch Escape-Spiele erfreuen sich selbst nach der Pandemie ungebrochener Beliebtheit. So ziemlich jeder Verlag, der auch nur irgendwas mit Spielen (oder generell Druckwerk) zu tun hat, bringt eigene Krimi-Reihen auf den Markt. Da muss man aus der Masse natürlich hervorstechen, um nicht zwischen den mittlerweile hunderten jährlichen Neuerscheinungen unterzugehen – Gar nicht so einfach, wie zahlreiche teils nagelneue Genre-Vertreter beweisen, die man in jeder Buchhandlung und beim Spielefachhandel in der Grabbelkiste findet... Ob „Spur des Geldes“ ein solches Schicksal blühen wird?

Winter Queen – Gleichzeitig zu kurz und zu lang

Okkulte Krimis, gern mit einer deutlichen Tendenz hin ins Genre der Urban Fantasy, finden wir beim „Splitter Verlag“ (der mir dankenswerterweise ein Rezensionsexemplar zur Verfügung stellte) immer wieder. Nicht jeder Genre-Vertreter – ach was schreib ich hier für einen Quatsch, es muss natürlich heißen: Kaum ein Genre-Vertreter – sorgt für unbändige Lesefreude (aber viel Freude beim Schreiben von Verrissen 😜), aber irgendwie ist dieses Genre dann doch nicht totzukriegen...
 

Tags

Der niveauvolle Trashtalk #63 - BuCon 2024

Der 39. Buchmesse Convent, kurz BuCon, (war wie jedes Jahr) das Highlight der deutschsprachigen Fantasy-, SciFi- & Horror-Literatur. Aber hat sich die Veranstaltung nach den Rekordzahlen des letzten Jahres auf ihren Erfolgen ausgeruht oder sich sogar weiter entwickelt? Das fragen sich Elea & Philipp gemeinsam mit Judith & Christian Vogt in einer live & spontan während des BuCon aufgenommenen Episode, in welcher auch zahlreiche Szene-Stars wie etwa Mark Bremer, Tanja Kummer & Carolin Gmyrek zu Wort kommen.

Tags

Kurztest: Uncanny Avengers: Aus dem Schatten

Na, da hab ich mich ein wenig ertappt gefühlt, als am Ende des Sammelbandes „Uncanny Avengers: Aus dem Schatten“ darüber geschrieben wurden, dass die „X-Men“-Comics in ihrer Popularität immer hinter den „Avengers“ und sogar den „Fantastic Four“ hinterherhinkten. Und bei mir es es tatsächlich auch so, ich kann mich tatsächlich nicht daran erinnern, dass ich jemals bewusst einen „X-Men“-Comics gelesen habe (abgesehen von ein paar Solo-Ausflügen); von den „Avengers“ hab ich dagegen eine ganze Menge im Schrank 🙂 Aber vielleicht ändert sich das jetzt, denn hier sind zwar die „Avengers“ im Titel (und der „Chef“ Captain America ist besonders prominent auf dem Cover), aber prinzipiell dreht sich die Handlung und auch die titelgebende Superheldentruppe komplett um Mutanten.
 

Tags

Piraten & Pizza – Für Saufabende und Kindergeburtstage gleichermaßen geeignetes Rollenspiel

Ich mag Rollenspiele. Und ich mag Pizza. Sehr sogar! Sogar so sehr, dass ich mal kurz vergesse, dass ich keine Piraten mag 😉 Und damit kommen wir zu „Piraten & Pizza“, einem kurzweiligen Erzählrollenspiel-Partygame-Mix, bei dem man sich um Snacks aller Art (beispielsweise die titelgebende Pizza, aber in der „erwachsenen“ Variante auch um Alkohol) prügelt. Na mal schauen, wie so ein wildes Piratenabenteuer funktioniert...
 

Dune #3 Der Prophet – Lieber 600 Seiten Comic als 800 Seiten Roman

Ich gehöre ja zu den ganz wenigen Menschen da draußen, welche den diesjährigen Kinoblockbuster „Dune: Part Two“ dezent schwächer fanden als den ersten Teil (womit ich mal wieder zu einer absoluten Minderheit gehöre, denn die ausufernden Lobeshymnen im Feuilleton und in der Nerd-Szene waren ja unüberhörbar 😉). Nichtsdestotrotz ein toller SciFi-Film, den ich aber besonders deshalb genießen konnte, weil mich der absolute „Dune“-Experte (und nebenbei Übersetzer des offiziellen Rollenspiels) Robert Corvus (Link) zuvor im Podcast mit einigen notwendigen Hintergrundinformationen versorgte. Und damit schließt sich irgendwie der Kreis, denn den letzten Band der Comic-Trilogie konnte ich nun auch deshalb besonders gut genießen, weil ich durch den Kinofilm (der die meiste Handlung des dritten Bandes abdeckt) ein wenig Vorwissen hatte.

Tags