UltraQuest – Was lange währt wird endlich gut!
Den kleinen Karlsruher Indie-Verlag „Flying Games“ von Markus Still gibt es ja nun schon 20 Jahre. Aber sind wir ehrlich, trotz von Kritikern gelobter Rollenspiele („TRAUMA“, „Idee!“) und Tabletops („Level 2“) blieb dem Verlag doch der wirklich große Erfolg verwehrt – Bis jetzt! Denn mit dem Rollenspiel-Brettspiel-Mix „UltraQuest“, an dem der Markus höchstselbst fast anderthalb Jahrzehnte lang gearbeitet hat, ist dem Spieleverlag endlich der Durchbruch gelungen. Da frage ich mich doch: Zurecht? „UltraQuest“ ist ein Brettspiel mit Rollenspiel-Elementen für 2 – 5 Teilnehmer, bei dem jeder Spieler eine vierköpfige Abenteurergruppe übernimmt und mit ihr das Fantasy-Königreich Ultimor bereist. In jeder Runde müssen sich die Helden einem Zufallsereignis stellen oder eine Quest absolvieren. Das können dabei ganz profane Überraschungsangriffe von Räubern sein, aber auch Saufwettbewerbe, Lehrmeister, Markttage und Schatzsuchen. Mit jeder erfolgreich absolvierten Aufgabe sammeln die Helden mehr Gold!, Ruhm! und Ehre! (nur echt mit Ausrufezeichen!), um sich besser ausgerüstet und hochgelevelt immer tiefer in die tödliche Spielwelt vorzuwagen.

1.
1250 v. Chr. wird Troja seit einem Jahr von den Griechen belagert. General Leonidas und Hohepriester Aquilon, gerühmt für ihren Mut bei der Verteidigung der Stadt und echte Haudegen, verfallen den beiden im wahrsten Sinne des Wortes aus dem Nichts auftauchenden Schwestern Thaïs und Athene. Sie überbringen die Nachricht von einem Gottesgeschenk, einer kleinen Statue, die im Krieg die Wende bringen soll. Und tatsächlich lässt die entfesselte Macht der Statue einen angreifenden Trupp Griechen erblinden. So ist Troja dann auch vor weiteren Angriffen geschützt, sodass die Helden die beiden Schwestern ehelichen und mit ihnen Nachwuchs zeugen können...
Der erste Band einer möglichen Reihe von „Viking“-Bänden führt die beiden Protagonisten Finn und Egil ein. Doch sind die beiden Brüder wohl eher Antagonisten, ziehen sie doch brutal und aus purer Lust mordend (zumindest ist, außer purem Egoismus, kein tieferer Sinn erkennbar) durch das Land, dabei eine Schneise der Verwüstung hinterlassend. Irgendwann tun sie sich zusammen mit dem verräterischen Königsvertrauten Aki, um die Prinzessin Annikki zu entführen. Klar, dass die dann auch noch gleich mit einem der Entführer rummacht. Und dann ist das Buch, nach noch viel mehr Mord und Totschlag, schon beendet...